Eisfischen
V o l k s s p o r t i n S c h w e d e n
Eisfischen
ist bei uns nur etwas für Unentwegte. In Schweden dagegen ist
es ein Volkssport. Nicht nur, weil die Seen im Norden bis weit in den
Mai zugefroren sind, sondern auch, weil man beim Eisfischen die Chance
hat, neben Barschen einen scheuen und schmackhaften Fisch in
größeren Mengen zu erbeuten, den Saibling. Es ist
Mitte Mai und es wird ein warmer Tag werden auf dem schmelzenden Eis,
das an einigen Stellen schon so dünn ist,
daß wir es erst mit unseren Eispickeln testen, bevor wir es
zu betreten versuchen. Es dauert nur Sekunden, bis wir mit unseren
Eisbohrern, die für viel dickeres Eis gedacht sind, ein paar
Löcher gebohrt haben.
- Unser Gerät
zum Eisfischen besteht aus einer Eisrute mit Rolle und etwa
30 bis 40 m 0,30er Schnur. Als Köder dienen spezielle
Eisblinker, an denen an einem kurzen Vorfach ein Einzelhaken
hängt. Diesen langschenkligen Haken beködern wir mit
Würmern und Maden. Rote Würmer und rote Maden sollen
an diesem See am fängigsten sein. Die Würmer sollte
man am besten aus der Heimat mitbringen in dieser Jahreszeit.
- An einer seichten
Stelle nahe einer kleinen Insel beißen die ersten Saiblinge,
Fische von einem Pfund und einige kleinere herrliche Tiere mit ihren
leuchtend roten und gelben Farben, wie sie für die besten
Stämme unter den arktischen Saiblingen typisch sind. Die Bisse
kommen in Wellen; die Saiblinge scheinen in Schwärmen im
flachen Wasser herumzuziehen, zu beißen und zu verschwinden.
Rotwürmer sind tatsächlich der attraktivste
Köder. Die Stunden vergehen, die Sonne wird wärmer,
einige von uns fischen mit nacktem Oberkörper und holen sich
einen fürchterlichen Sonnenbrand.
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